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Projekt zum Ausbau des Geodätischen Observatoriums Wettzell
26. August 2019 - 9:00
Das GOW ist eine von wenigen Einrichtungen weltweit, die als „Fundamentalstationen“ arbeiten und als Ankerpunkt für den Koordinatenrahmen auf der Erdoberfläche fungieren. Das Observatorium liefert unentbehrliche Grundlagen für die Fahrzeugnavigation, das autonome Fahren sowie die präzise Positionierung und ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.
Mit dem Start des Projekts soll das GOW zu einem Innovationsleuchtturm der Hightech-Geodäsie weiter ausgebaut und eine geodätische Referenzstation werden. Das ist für die Geodäsie vergleichbar zu dem, was Greenwich/UK für die Bildung des Ausgangswerts für sämtliche Zeitzonen und Uhrzeiten auf der ganzen Welt ist. Auch die global wichtige Rolle für die Satellitennavigation wird durch den Ausbau noch deutlich verstärkt. Perspektivisch sind mit dem Ausbau zudem bis zu 25 weitere Stellen verbunden.
Staatssekretär Dr. Markus Kerber hielt bei der Unterzeichnung fest, dass der Ausbau durch die Stärkung des ländlichen Raums einen Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse leiste und das Observatorium als attraktiven Arbeitgeber mit hochwertigen heimatnahen Beschäftigungsmöglichkeiten für Ingenieure, Naturwissenschaftler und IT-Fachkräfte in einem eher strukturschwachen Raum positioniere.
Weitere Informationen unter www.bkg.bund.de
Kategorien: Geodäsie
SMEC schafft neue Alternative zum Montrose Interchange: Redesign in Afrika mit 3D Reality Mesh
26. August 2019 - 8:00
SMEC South Africa ist ein multidisziplinäres Engineering- und Infrastrukturlösungsunternehmen, das seit über 70 Jahren Infrastrukturlösungen für Kunden und Gemeinden anbietet. Der Montrose Interchange ist für die Wirtschaft in Südafrika, Mosambik und Botswana von großer Bedeutung, da Millionen von Menschen auf dieser Route unterwegs sind. Die Fahrbahn wurde in den 1970er Jahren gebaut und ist nicht für das Verkehrsvolumen ausgelegt, das die Gegend derzeit erlebt. Daher hat sich SMEC diesem Projekt angenommen, das einen höhenfreien Verkehrsknotenpunkt an der Kreuzung der Straßen N4 und R538 betrifft. Die Kreuzung befindet sich an einer engen Stelle zwischen dem Crocodile River Valley und dem Yilantz River Valley neben dem Montrose-Wasserfall im Süden. Da das Gebiet so eingeschränkt war, war es für SMEC schwierig, eine innovative Lösung zu entwickeln, die sich von der Konkurrenz absetzt.
Lösung
Da das Team das Gebiet aufgrund des rauen Geländes nicht zu Fuß erkunden konnte, wurde beschlossen, das Gebiet aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dafür wurden Bilder mit einem unbemannten Luftfahrzeug (UAV) aufgenommen und mithilfe von ContextCapture ein Realitätsraster erstellt. Das 3D-Realitätsraster gab dem Team besseren Kontext für die Geländelogistik und die verfügbaren Alternativen. Mit OpenRoads Designer konnte das Team verschiedene Alternativen untersuchen und erörtern, welche am effektivsten ist. Descartes wurde zur Erstellung skalierbarer Geländemodelle verwendet. LumenRT wurde zur Visualisierung des Projekts und zur Präsentation vor den Beteiligten verwendet.
„Viele unserer Kunden haben keinen Hintergrund im Bauwesen, daher müssen alle Straßenbauprojekte aus sehr begrenzten Budgets entstehen. Wir müssen jetzt intelligenter als je zuvor arbeiten und Bentley hilft uns dabei.“
Warren McLachlan, Ingenieur, Straßen und Autobahnen, SMEC
OpenRoads Designer half bei den Herausforderungen mit dem schwierigen Gelände, das in einen bergigen Pass führt
(Bild: SMEC) Ergebnis Mithilfe der innovativen Planungsfunktionen von Bentley konnte SMEC eine herausragende Alternative für den niveaufreien Knotenpunkt entwickeln, der sich stark von den Designs der konkurrierenden Unternehmen unterschied. So konnte das 3D-Modell beispielsweise den Wasserfall im Süden identifizieren, von dem die Beteiligten nicht erkannt hatten, dass er zu Planungseinschränkungen führen würde. Das Ergebnis dieser Entdeckung war eine enorme Einsparung bei Kosten und Entwurfszeit. Software ContextCapture lieferte eine kostengünstige, aussagekräftige Untersuchung, die etwa 5 Prozent der Kosten herkömmlicher topografischer Untersuchungen ausmachte. Das Realitätsraster erkannte Probleme, die von der Straße aus nicht sichtbar waren, z. B. einen Wasserfall, und wie die Unterseite der Brücke aussah. LumenRT erstellte eine Visualisierung des Projekts, die es dem Eigentümer ermöglichte, die genaue Konfiguration der Straße einschließlich Biegungen und Kurven zu sehen. OpenRoads Designer half, die Herausforderungen mit dem schwierigen Gelände zu meistern, das in einen Gebirgspass führt. Autorin: Rachel Rogers
Senior Industry Marketing Director, Bentley Systems
E: Rachel.Rogers@bentley.com
I: www.bentley.com Intergeo 2019: Halle 3, Stand A3.010
Warren McLachlan, Ingenieur, Straßen und Autobahnen, SMEC
OpenRoads Designer half bei den Herausforderungen mit dem schwierigen Gelände, das in einen bergigen Pass führt
(Bild: SMEC) Ergebnis Mithilfe der innovativen Planungsfunktionen von Bentley konnte SMEC eine herausragende Alternative für den niveaufreien Knotenpunkt entwickeln, der sich stark von den Designs der konkurrierenden Unternehmen unterschied. So konnte das 3D-Modell beispielsweise den Wasserfall im Süden identifizieren, von dem die Beteiligten nicht erkannt hatten, dass er zu Planungseinschränkungen führen würde. Das Ergebnis dieser Entdeckung war eine enorme Einsparung bei Kosten und Entwurfszeit. Software ContextCapture lieferte eine kostengünstige, aussagekräftige Untersuchung, die etwa 5 Prozent der Kosten herkömmlicher topografischer Untersuchungen ausmachte. Das Realitätsraster erkannte Probleme, die von der Straße aus nicht sichtbar waren, z. B. einen Wasserfall, und wie die Unterseite der Brücke aussah. LumenRT erstellte eine Visualisierung des Projekts, die es dem Eigentümer ermöglichte, die genaue Konfiguration der Straße einschließlich Biegungen und Kurven zu sehen. OpenRoads Designer half, die Herausforderungen mit dem schwierigen Gelände zu meistern, das in einen Gebirgspass führt. Autorin: Rachel Rogers
Senior Industry Marketing Director, Bentley Systems
E: Rachel.Rogers@bentley.com
I: www.bentley.com Intergeo 2019: Halle 3, Stand A3.010
Kategorien: Geodäsie
Bayerns Straßennetz wird mit Lasern erfasst
23. August 2019 - 9:00
Mit allein 14.500 Kilometern Staatsstraße verfügt Bayern über eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Um dieses Netz funktionstüchtig und verkehrssicher zu halten, wird es regelmäßig überprüft und instand gesetzt. Diesen Sommer führt die Bayerische Staatsbauverwaltung ein Pilotprojekt durch, um die bauliche Erhaltung des Giga-Straßennetzes noch effizienter zu gestalten.
Laut Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart ist man das erste Bundesland, das dieses neuartige Verfahren testet. Das eingesetzte High-Tech-Fahrzeug ermögliche einen Blick in die ‚Tiefe‘. Man könne so erstmals die Tragfähigkeit der Straße ermitteln.
Der Zustand der Staatsstraßen in Bayern wird alle vier Jahre im Rahmen einer Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) erfasst. Die damit gesammelten Daten helfen anschließend, die Straßen mit dem dringendsten Sanierungsbedarf festzulegen und so Haushaltsmittel, die für die Erhaltung der Straßen zur Verfügung stehen, möglichst wirtschaftlich einzusetzen. Allerdings kann bei der ZEB nur der Zustand der Oberfläche der Fahrbahn – also Ebenheit, Griffigkeit, Risse oder Flickstellen – ermittelt werden.
High-Tech-Fahrzeug prüft 14.500 Kilometer Staatsstraßen in Bayern
Diesen Sommer kommt nun zusätzlich ein spezielles Messsystem zum Einsatz, mit dem auch in die Tiefe geschaut werden kann: das Traffic Speed Deflectometer (TSD). Ein damit ausgerüsteter Sattelzug fährt mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern/Stunde das Straßennetz ab. Dabei messen Laser-Sensoren, wie sich die Fahrbahn unter der Lastachse des Sattelaufliegers verformt, was wiederum Rückschlüsse auf die Tragfähigkeit des Straßenkörpers zulässt.
Verkehrsminister Reichhart verspricht sich von den Messungen wichtige Erkenntnisse, um den Zustand der bayerischen Straßen noch zielgerichteter verbessern zu können: Wenn man wisse, wo welche Tragfähigkeiten bestehen, könne man die Haushaltsmittel auch einsetzen, um die strukturelle Substanz dort zu verbessern, wo es geboten sei. Deshalb wende man das Verfahren in Bayern nun als erstem Bundesland zur Erfassung des gesamten Straßennetzes an. Bisher wurde das TSD in Deutschland nur bei Forschungsvorhaben eingesetzt.
Im Rahmen des bayerischen Pilotprojekts wird der Sattelzug noch bis zum Herbst jeden der 14.500 Kilometer Staatsstraße abfahren. Ergebnisse liegen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 vor.
Weitere Informationen unter www.stmb.bayern.de
Kategorien: Geodäsie
Erster geodätischer Referenzpunkt im Werra-Meißner-Kreis
22. August 2019 - 9:00
Zeigt mein Navigationsgerät oder Smartphone mit GPS-Funktion die richtigen Koordinaten? Diese Frage lässt sich an der Werrabrücke (Ecke Unter dem Berge/Brückenstraße) nun dauerhaft beantworten. Bürgermeister Alexander Heppe und Uwe Koch, Leiter des Amtes für Bodenmanagement Homberg (Efze), stellten den neuen geodätischen Referenzpunkt in Eschwege vor. Er entstand in einem gemeinsamen Projekt.
51° 11,3490‘ nördlicher Breite und 10° 03,3601‘ östlicher Länge lauten die exakten geographischen Koordinaten für den geodätischen Referenzpunkt. Sie stehen auf einer Platte, die auf einer Metallstele in der Nähe der Werrabrücke montiert wurde. Auf der Platte sind zusätzlich hochgenaue UTM-Koordinaten im Bezugssystem ETRS89 angegeben. So können mit mobilen Navigationsgeräten Ausgestattete den Weg zu dieser in Eschwege gelegenen Messmarke finden und zugleich die Genauigkeit des Geräts prüfen.
Mit mobilen Navigationsgeräten den eigenen Standort zu bestimmen gehört für viele zum Alltag. Doch welche Qualität haben die angezeigten Koordinaten? Diese Frage interessiert besonders jene, die ihren GPS- beziehungsweise GNSS-Empfänger zur Orientierung abseits vom Straßennetz einsetzen. Wanderer, Radfahrer und Geocacher sind nun in der Lage, ihr Navigationsgerät in Sekunden zu überprüfen und nach Möglichkeit neu zu kalibrieren.
Informationen zum geodätischen Referenzpunkt an der Werrabrücke gibt es als Flyer bei der Tourist – Information Eschwege, beim Amt für Bodenmanagement Homberg (Efze) und in der Außenstelle des Amtes.
Weitere Informationen unter www.hvbg.hessen.de
Kategorien: Geodäsie
Pitney Bowes: Mehr Apps, Verknüpfungen und mehr Flexibilität
21. August 2019 - 15:07
- MapInfo Marktplatz (Vorschau) – finden Sie kostenlose Apps und lassen Sie sie automatisch aus MapInfo Pro heraus aktualisieren.
- Anpassbare Tastenkombinationen – schnellere Zuordnung durch benutzerdefinierte Tastenkombinationen
- MapInfo Pro Drone App – erschwingliche, aktuelle, hochauflösende Bilder, die in der App bestellt werden können.
- Python – Nutzen Sie die Leistungsfähigkeit von Python-Skripten für Add-Ins in MapInfo Pro.
- GDAL – verwenden Sie Ihre MapInfo TAB Extended (NativeX) und MRR-Daten in anderer Software.
- Fehlerbehebungen – mehr als 20 vom Kunden gemeldete Probleme wurden behoben.
Kategorien: Geodäsie
KI-Exponat des Heigit auf dem Portal zum Wissenschaftsjahr 2019
21. August 2019 - 9:00
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ des Wissenschaftjahres 2019 wird dabei an zwei Beispielen aufgegriffen. Diese zeigen, wie jedermann durch das Erzeugen von Trainingsdaten KI-Algorithmen für das Erkennen von Informationen aus Satellitenbilder mit den notwendigen Trainingsdaten versorgen kann.
Die Beispiele sind:
- Die Kartierung von Gebäuden (ähnlich zur MapSwipe App für das MissingMaps Projekt) und
- das Erkennen von arktischen Frostmusterböden für die Klimaforschung.
Kategorien: Geodäsie
Topcon auf der Intergeo 2019
20. August 2019 - 16:04
Zur Messe wird Topcon mit neuen Technologien für BIM aufwarten. Der in diesem Jahr neu eingeführte Hochbau-Workflow beinhaltet neben der vielbeachteten Scan-Robotik-Totalstation GTL-1000 auch die Software-Lösungen Magnet Collage und Clearedge3D Verity. Die GTL-1000, eine hochmoderne Kombination aus Robotik-Totalstation und kompaktem Laserscanner, wird auf der Messe für den allgemeinen Verkauf freigegeben.
Der gesamte Workflow wurde entwickelt, um ein leistungsstarkes Instrument für die Ein-Personen-Absteckung und Datenerfassung mit Scan-Anwendung in nur einem Prozess von einem zentralen Standpunkt aus bereitzustellen. In Kombination mit den Softwarelösungen von Topcon lassen sich so völlig neue Standards für den Abgleich von Planung und Bauausführung setzen. Darüber hinaus wird das Unternehmen neue innovative Lösungen für digitales Layout in Verbindung mit der GTL-1000 auf den Markt bringen, um das Portfolio im Bereich Hochbau zu erweitern und den Kunden so noch mehr Einsatzmöglichkeiten zu eröffnen.
Die Hochbau-Lösungen reduzieren Baufehler und machen Nacharbeiten unnötig. Das steigert die Produktivität eines Projektes und verbessert letztendlich das Gesamtergebnis. Diese Lösungen sind die Voraussetzung für die Erstellung eines digitalen Zwillings.
Die Lebensdauer von Bauwerken verlängern
Inspektion und Monitoring stellt einen weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts dar. In Anbetracht der alternden Infrastrukturbauten in ganz Europa sind Inspektion, Überprüfung und Überwachung (IAM – Inspection, Assessment, Monitoring) essentiell, um die Funktionalität von Bauwerken sicherzustellen. Die Monitoring-Lösungen tragen dazu bei, Bauwerke in Betrieb zu halten. Intuitive Reporting-Tools können eine zuverlässige Überwachung des strukturellen Zustands gewährleisten.
Das Unternehmen wird das ganzheitliche Konzept Asset Lifecycle Management mit Inspektionen durch professionelle UAVs und Softwarelösungen rund um Datenmanagement auf der Messe präsentieren. Im Falle einer Auffälligkeit bei der Inspektion hilft Delta Monitoring dabei, ein besseres, exakteres Abbild des Zustands zu erhalten, um so für eine erhöhte Sicherheitslage sorgen zu können.
Mit Management zum Erfolg
Baumanagement ist der Schlüssel zu effizienter Projektabwicklung. Integrierte Softwarelösungen ermöglichen eine erhöhte Produktivität sowie eine verbesserte Qualität, was sich unmittelbar auf den Erfolg eines Projektes auswirkt. Dazu veranstaltet man Präsentationen zu Baumanagement-Lösungen wie Schüttguttransporte unterschiedlichster Art, Mängelerkennung und automatisierter Fahrbahnsanierung - von der Vermessung über die Ausführung bis hin zur Qualitätskontrolle.
Auf dem Messestand ermöglichen interaktive Displays einen Einblick auf die virtuelle Baustelle. Für jede Disziplin und jede Projektphase wird veranschaulicht, wie ein Projekt in Sachen Effizienz und Genauigkeit noch optimiert werden kann.
Halle 3, Stand F3.013
Weitere Informationen unter www.topconpositioning.de
Kategorien: Geodäsie
Wie man erkennt, wo ein Vulkan ausbricht
19. August 2019 - 17:43
Bei den meisten Vulkanausbrüchen, die man im Fernsehen oder im Internet sehen kann, schießt das Magma direkt aus der Spitze des Vulkans. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass das Magma eher aus der Flanke des Vulkans als aus seinem Gipfel ausbricht. Nachdem es die unterirdische Magmakammer verlassen hat, drängt das Magma seitwärts, indem es Gestein zerklüftet. Manchmal legt es so Dutzende Kilometer zurück. Wenn es dann die Erdoberfläche durchbricht, erzeugt das Magma einen oder mehrere Schlote, aus denen es – manchmal explosionsartig – austritt. Man konnte diesen Vorgang beispielsweise beim Ausbruch des Vulkans Bárðarbunga in Island im August 2014 und beim Kīlauea auf Hawaii im August 2018 beobachten.
Abzuschätzen, wohin Magma fließt und wo es dann die Oberfläche durchbricht, ist in der Vulkanologie eine zentrale Fragestellung. Denn die Antwort darauf könnte dazu beitragen, das Risiko für gefährdete Dörfer und Städte zu verringern. Nun haben Eleonora Rivalta und ihr Team vom Deutschen Geoforschungszentrum GFZ in Potsdam zusammen mit Kollegen der Universität Roma Tre und des Vesuv-Observatoriums des italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia in Neapel eine neue Methode zur Erstellung solcher Durchbruchsprognosen entwickelt. Ihre Studie ist in der Zeitschrift Science Advances erschienen.
Bisherige Ansätze basierten auf Statistiken über die Orte vorhergegangener Eruptionen, sagt Eleonora Rivalta. Ihre Methode verbinde Statistik mit Physik: Man berechne die Wege des geringsten Widerstands für aufsteigendes Magma und stimme dann das Modell auf der Grundlage von Statistiken ab. Die Forscher haben den neuen Ansatz erfolgreich mit Daten aus der Caldera Campi Flegrei in Italien getestet, einem der Vulkane mit dem höchsten Ausbruchsrisiko weltweit. Wie ein mit Maulwurfshügeln bedeckter Rasen Schlote an der Flanke eines Vulkans werden oft nur von einem einzigen Ausbruch genutzt. Alle Vulkane können solche einmaligen Schlote erzeugen, aber einige tun das mehr als andere. Ihre Flanken werden von Dutzenden von Öffnungen durchlöchert, deren Ausrichtung die Stellen markiert, an denen unterirdische Magmagänge die Erdoberfläche erreichten.
Bei Calderen, oft riesigen kesselartigen Strukturen, die sich kurz nach der Entleerung einer Magmakammer bei einem Vulkanausbruch bilden, können sich auch Schlote innerhalb und am Rand öffnen. Das liegt daran, dass es diesen Vulkanen an einem Gipfel als Zentrum eines neuerlichen Ausbruchs fehlt. Calderen sehen oft aus wie ein mit Maulwurfshügeln bedeckter Rasen. Die meisten Caldera-Schlote wurden nur bei einem einzigen Ausbruch benutzt. Die daraus resultierenden verstreuten, manchmal scheinbar zufälligen Schlotverteilungen bedrohen großräumige Gebiete und stellen eine Herausforderung für VulkanologInnen dar, die Prognosekarten für den Ort zukünftiger Eruptionen erstellen. Solche Karten benötigt man auch zur genauen Vorhersage von Lava- und pyroklastischen Strömen oder der Ausdehnung von Aschefahnen. Die Schlot-Karten basieren bisher hauptsächlich auf der räumlichen Verteilung älterer Schlote: In der Vulkanforschung gehe man oft davon aus, dass sich der Vulkan künftig weiter so verhalten wird wie in der Vergangenheit, so Rivalta. Das Problem sei, dass oft nur wenige Dutzend Schlote auf der Vulkanoberfläche sichtbar seien, da große Ausbrüche dazu führen könnten, dass vergangene Eruptionsmuster überdeckt oder verwischt würden.
So mathematisch anspruchsvoll ein Verfahren auch sein mag, eine dünne Datenlage führt dann zu groben Karten mit großen Unsicherheiten. Außerdem kann sich die Dynamik eines Vulkans mit der Zeit ändern, so dass die Schlote anders wandern als erwartet. Erfolgreiche Tests bei den Campi Flegrei Deshalb hat die Physikerin Rivalta zusammen mit einem Team von Geologen und Statistikern die Physik der Vulkane genutzt, um die Prognosen zu verbessern. Sie verwendeten das aktuellste physikalische Wissen darüber, wie Magma sich unterirdisch ausbreite, und kombiniere das mit einem statistischen Verfahren und dem Wissen über die Struktur und Geschichte des Vulkans. Man stimme die Parameter des physikalischen Modells so lange ab, bis sie mit früheren eruptiven Mustern übereinstimmten. Dann hätte man ein Arbeitsmodell und könne damit zukünftige Ausbruchsstellen prognostizieren, erklärt Rivalta. Der neue Ansatz wird in Süditalien auf die Campi Flegrei bei Neapel mit einer Einwohnerzahl von fast einer Million Menschen angewandt. In den Campi Flegrei, einer Caldera mit mehr als zehn Kilometern Durchmesser, haben etwa achtzig Schlote in den letzten 15.000 Jahren explosive Ausbrüche ausgelöst. Der neue Ansatz schneidet in retrospektiven Tests gut ab, das heißt, er sagt nachträglich die Position von Schloten richtig voraus, die nicht zur Abstimmung des Modells verwendet wurden, berichten die Forschenden.
Weitere Informationen unter www.@gfz-potsdam.de
Kategorien: Geodäsie