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25. Baltisches Geodätengespräch

Unter dem Leitthema: „Die Geodäten arbeiten mit an der Zukunft dieser Erde“ fand vom 11. – 13. Oktober 2019 in Dierhagen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst das nun schon 25. Baltische Geodätengespräch statt. Vorbereitet von der Regionalgruppe Vorpommern unter Verantwortung des Landesverbandes des DVW versammelten sich rund 30 Geodäten zu diesem Jubiläum. Der langjährige stellvertr. Vorsitzende des Landesverbandes sowie Vorsitzende der Regionalgruppe Vorpommern Jörg Scheffelke, hatte nun als Kurator der Veranstaltung wieder einen bunten Strauß von Fachthemen, aber auch allgemeininteressierenden, tangierenden Themen, „gebunden“. Erschwerend war dabei, dass drei Referenten wegen Krankheit kurzfristig ausfielen, andere wichtige Referenten erst am zweiten Tag zur Verfügung standen. Dennoch hat sich aber alles zum Guten gefügt.

Unter dem Leitthema: „Die Geodäten arbeiten mit an der Zukunft dieser Erde“ fand vom 11. – 13. Oktober 2019 in Dierhagen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst das nun schon 25. Baltische Geodätengespräch statt. Vorbereitet von der Regionalgruppe Vorpommern unter Verantwortung des Landesverbandes des DVW versammelten sich rund 30 Geodäten zu diesem Jubiläum. Der langjährige stellvertr. Vorsitzende des Landesverbandes sowie Vorsitzende der Regionalgruppe Vorpommern Jörg Scheffelke, hatte nun als Kurator der Veranstaltung wieder einen bunten Strauß von Fachthemen, aber auch allgemeininteressierenden, tangierenden Themen, „gebunden“. Erschwerend war dabei, dass drei Referenten wegen Krankheit kurzfristig ausfielen, andere wichtige Referenten erst am zweiten Tag zur Verfügung standen. Dennoch hat sich aber alles zum Guten gefügt.

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Teilnehmer der Veranstaltung, in der Mitte der DVW-Präsident Hansjörg Kutterer (Bild: ©Jörg Scheffelke)

Zum Eröffnungsvortrag war der langjährige Begleiter und Unterstützer dieser Veranstaltung, Prof. Dr. Harald Lucht, gewonnen worden, der zu dem Thema: „Erinnern heißt danken…“ sprechen wollte.
Leider musste er wegen Krankheit absagen, er hatte aber dem Veranstalter seinen Beitrag in Schriftform in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestellt. Seinem Wunsch folgend wurde der Beitrag verlesen.
Aus diesem Beitrag sollen folgende Gedanken genannt werden: Zunächst verweist er darauf, dass diese Gespräche von Anfang an eine sehr glückliche Herausforderung nach der langen deutschen Teilung waren, eine Herausforderung zu menschlicher und fachlicher Wiedervereinigung, auch zum Austausch der unterschiedlichen fachlichen Wege in der Nachkriegszeit. „Wenn dabei das Geben und Nehmen manchmal unterschiedlich verteilt war, so blieb doch die menschlich-kollegiale Komponente stets wohlverstandener Mittelpunkt allen Redens und Tuns“. Dabei ist es sicher kein Zufall, dass er in den Tagen des 30. Jahrestages des Mauerfalles auf das Credo von Scheffelke verweist, dass er zur 5. Veranstaltung geäußert hatte und sicher noch heute stimmt: „Trotz der alltäglichen Mühen und Probleme auf dem Weg zur inneren Einheit unseres Vaterlandes sollten wir das historische Ereignis, das in den Herbsttagen 1989 seinen Anfang nahm und am 3. Okt. 1990 vollzogen wurde, als Geschenk verstehen, das wir annehmen und gestalten sollten“.
Die Anwesenden dankten herzlich für dieses Engagement und den Beitrag und unterschrieben danach eine Karte mit Genesungswünschen.

So war es dann Prof. Dr. Gerhard Schlosser vorbehalten den Eröffnungsvortrag zu halten. Ihm sei an dieser Stelle ebenfalls besonders gedankt, da er diese Veranstaltung in der Vergangenheit oftmalig mit seinen fundierten Beiträgen bereichert hat. Auch dieses Mal hatte er sich mit dem Thema „Die Zeit und die Geodäsie“ einer reizvollen Thematik angenommen, die er aus philosophischer und technischer Sicht betrachtete und unterhaltsam darstellte.

Dann folgte Stefan Grammann vom BSH Rostock, der darüber sprach, wie intelligente Seekarten künftig die Schifffahrt revolutionieren werden.

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Angeregte Gespräche auch in den Pausen, hier Gerhard Schlosser und Elfriede Knickmeyer (Bild: ©Jörg Scheffelke)

Zu diesem Jubiläum war es auch gelungen, Referenten aus dem Baltischem Raum zu gewinnen, wobei Prof. Dr. Wolfgang Kresse von der HS Neubrandenburg sehr behilflich war. So sprach Dr. inz. Tomasz Kogut aus Koszalin (Polen) neben einem speziellen Projekt auch über aktuelle Aufgaben und Tendenzen im polnischen Vermessungswesen. 
Dr. Jūratė Sužiedelytė Visockienė von der Universität Vilnius, Litauen, sprach ebenfalls über aktuelle Tendenzen im litauischen Vermessungswesen und ein persönliches Projekt.

Dann folgte ganz aktuell von dem Russland-Kenner Prof. Robby Scholz aus Neubrandenburg ein Betrag zu den russisch-deutschen Beziehungen unter besonderer Berücksichtigung des 240. Jahrestages des Moskauer Institutes für Geodäsie und Kartografie. Dieser Beitrag wurde dann anschaulich ergänzt von Prof. Christian Killiches, dem Leiter des Landesamtes für Geodäsie und Kartografie Brandenburg, zu Fragen und Möglichkeiten der gegenwärtigen Zusammenarbeit im Kontext der politischen Situation.

Dann folgte mit dem Vortrag von Prof. Dr. Elfriede Knickmeyer von der HS Neubrandenburg ein ganz aktuelles Thema, zu dem sie sich in Abänderung des Programmes, spontan entschlossen hatte: „Geodäsie und Klimawandel“. Ein sehr wichtiger und aufschlussreicher Beitrag, sehr informativ dargebracht.

Den Schlusspunkt an dem ersten Tag setzte ÖbVI Arno Mill von der Insel Rügen, der seinen persönlichen Werdegang als „Grenzgänger“ amüsant darstellte.

Der erste Tag endete dann mit einem beeindruckenden Abendvortrag von dem Stralsunder Geologen und Fotografen Rolf Reinicke mit dem Titel: „Mare Balticum - die Küstenlandschaften der Ostsee“.

Der zweite Tag hielt dann nur noch Höhepunkte bereit.
Zunächst konnte der Präsident des DVW, Prof. Dr. Hansjörg Kutterer zu diesem Jubiläum erneut in Vorpommern begrüßt werden. Er berichtete ganz aktuell über die INTERGEO und über die Aktivitäten des DVW zur Nachwuchsgewinnung.

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Der Kurator Jörg Scheffelke dankt dem DVW- Präsidenten Hansjörg Kutterer mit einem Buchpräsent für seinen Vortrag. (Bild: ©Jörg Scheffelke)

Mit dem Vortrag des Biologen Prof. Dr. Hannes Knapp von der Insel Rügen, langjähriger Leiter der Naturschutzakademie Insel Vilm, folgte ein weiterer Höhepunkt. Unter dem Titel: „Wir haben nur diese eine Erde….“ zeigte er beindruckende Bilder und machte in seinen Aussagen den Anwesenden klar, wo er die Herausforderungen dieser Zeit sieht.

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Hannes Knapp bei seinem beeindruckenden Vortrag (Bild: ©Jörg Scheffelke)

Es war dann Prof. Dr. Harald Schuh vom Helmholtz-Institut Potsdam vorbehalten mit seinem Vortrag über die internationalen Aktivitäten deutscher Geodäten unter besonderer Berücksichtigung der IAG den letzten fachlichen Höhepunkt zu setzen. Eine lebhafte Diskussion beendete den fachlichen Teil dieser Jubiläumsveranstaltung.

Der Kurator, Scheffelke, dankte noch einmal besonders den Referenten ganz herzlich. Ein besonderer Dank mit den besten Genesungswünschen richtete er aber auch an den Landesvorsitzenden Jürgen Gudat, der über viele Jahre diese Traditionsveranstaltung persönlich gefördert und unterstützt hat.

Ein Ausblick auf die Zukunft schloss sich an. Dabei sollen vor allen Überlegungen angestellt werden, wie mit einer besseren Beteiligung und neuen Ideen die Weiterführung gewährleistet werden kann.

Am Abend des zweiten Tages gab es dann ein gemütliches Beisammensein mit angeregtem Gedankenaustausch. Am Folgetag wurde zunächst eine kunsthistorische Wanderung mit einem versierten Kunstliebhaber unternommen, das Kunstmuseum besucht um dann traditionell im Räucherhaus Althagen die dreitägige Veranstaltung zu beenden.

                                                                           Jörg Scheffelke, Greifswald

Siehe zu diesem Thema auch: Mitteilungen des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum e.V. Nr. 721, Nr. 539 und zfv 1/2000 S. 30-31

Nachtrag:

In der Woche direkt nach der Veranstaltung, mussten die Geodäten des Landes betroffen zur Kenntnis nehmen, dass ihr Vorsitzender am Montag, 14. Oktober 2019 nach längerer Krankheit verstorben ist. Hiermit sei ihm von dieser Stelle ehrend gedacht.

DVW aktuell
Nein

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